02.03.2015

Wenn der Tag zu Ende geht

Wie bekommen wir das Verhalten von den Abendrunden, in denen uns natürlich niemand begegnen darf, transportiert in die Tage und die Reizsituationen?
Wenn wir abends durch die Straßen streifen, ist Rumpel oft ein Bilderbuchexemplar an Hund. Er geht neben mir, als gäbe es keinen anderen Platz, an dem es schöner wäre. Er schnuft, wo ich ihm das Okay gebe und ist mit seinem Kopf ansonsten ganz und gar bei mir und bei uns. Immer wieder schaut er mich an, sucht den Kontakt, reagiert auf jeden kleinsten Hinweis.
Ach gäbe es doch kein Leben außer uns auf diesem Planeten, es könnte so schön sein... 
Doch der Gedanke an all zu entspannte, gar gedankenverlorene Spaziergänge mit meinem Hund muss reichen. Ich habe gelernt, reizvolle Natur und Landschaft im vorbeigehen wahrzunehmen und mich daran zu erfreuen. Viel Konzentration darf ich nicht darauf verwenden – das könnte zu mittelschweren Katastrophen führen.

Natürlich bedeutet „oft“ nicht „immer“. Nicht jede Abendrunde verläuft so harmonisch – egal, ob wir jemandem begegnen oder nicht. Schließlich hat der Schalk hinter der Rumpelohren noch viiiiieeeel mehr Unsinn parat, den er dem Tier einflüstern kann. „Stell dich taub!“, „Folge deiner Nase! Und stell dich taub!“, „Finde nichts auf dieser Welt spannender als das ...Nichts auf dem Boden/in der Luft/an deinen Pfoten. Und vergiss nicht: Du bist taub!“, „Wickel dich mit deiner Leine mehrfach um einen Baum und sieh deinen Zweiner hilfesuchend an.“ „Schaue deinen Rundkopf fragend an, wenn er dir die einfachsten Kommandos gibt. Er hat vielleicht noch nicht bemerkt, dass du gerade taub bist!“
 
Ja, so ein Köter kann eine wahre Wundertüte sein. 
Rumpel ist eine.

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