26.05.2015

Frauchens Herz

Aus Menschenmunde hört man es immer mal wieder: "Tiere spüren das..." Was auch immer dieses Menschenvolk genau damit meint. Klar spüren wir was. Was soll'n das bedeuten? Und dass wir darin zig Mal besser sind als unsere Primatenbegleiter ist auch ein offenes Geheimnis.
Jedenfalls will ich jetzt mal was über meine Rundköpfin berichten. Scheint mir an der Zeit.
Wir befinden uns gerade in großem Umbruch. Unser Revier hier verändert sich zunehmend und wird irgendwie immer provisorischer. Wir werden uns bald auf machen in ein neues Gebiet. Soll mir recht sein, denn ich spüre, wie viel Gedanken und Herzblut meine Menschin sich meinetwegen macht und dort hinein gibt. Immer wieder flüstert sie mir zu, dass sie bald einen Garten für mich öffnet. Also so richtig FÜR MICH, das ist dann MEINER! Und sie sagt mir, dass wir es uns dort schön machen und dass wir dann da ganz feste und für immer zuhause sein werden. Jedenfalls mein für-immer. Ich weiß nämlich auch, dass ich nicht ihr für-immer für sie da sein kann.
Das ist zuviel Zukunft, als dass ich als Hundewolf es erfassen kann, aber irgendetwas daran macht mein Herzchen manchmal ein bisschen schwerer.
Dann suche ich ihre Nähe, lege meinen Kopf ganz nah an sie ran und rieche....zuhause.
Das beruhigt mich und macht meine Welt richtig.

Sie freut sich, dass ich dann nicht mehr so viel Treppen steigen muss. Und dass ich mehr Raum für meine Hundewichtigkeiten haben werde. Sie erzählt mir, dass wir abends dann noch im Wintergarten sitzen/liegen können und ich mal 'ne Runde schnufen gehen oder noch Abendsonne genießen kann, faul in der Wiese liegend. Das verstehe ich nicht ganz. Was soll ein Wintergarten sein? Habe ich da nur Schnee? Und was soll das dann mit der Sonne und der Wiese? Bisher kenne ich nur entweder Schnee ODER Wiese. Beides....? mmhh... aber ich bin sicher, es wird mir gefallen. Bisher konnte ich mich auf meine Menschin in solchen Fragen verlassen.
Sie ist sehr zuverlässig - eine absolut grandiose Eigenschaft, weil sie für uns Hundewölfe so enorm wichtig ist. Zuverlässigkeit und Authentizität. Und sie traut sich authentisch zu sein. Ich würde alles andere eh merken, und sie hat das verstanden.
Und ich habe auch etwas verstanden und kann inzwischen immer mehr darauf vertrauen. Sie wird IMMER zuverlässig sein. Ich glaube, das ist ihr Sinn. Sie ist mein Rudel und sie wächst immer besser in diese Rolle. Ich übrigens auch.
Liebe Meute, ich kann euch sagen, es ist ein sehr warmes und sicheres Gefühl, wenn man irgendwo ankommt und immer mehr spürt, dass das konstant ist und fest ist und sicher ist und verlässlich ist.....
Bin gespannt auf diese Wintergarten-Idee. Wie sie das wohl hinbekommen will....? Ob sie die Jahreszeiten gleich nebeneinander legen kann?

19.05.2015

Mystische Lehmfigur

Rumpel teilt sich zeitweise seinen Körper mit einem anderen Wesen. Innen ist es immer Rumpel, in all seinen Facetten.
Aber sein Äußerses leiht er gerne mal dem Golem, einem aus Lehm geformtem Wesen. Seht her:



...der sah schon viel, viel schlimmer aus, aber ich habe leider nicht immer die Kamera zur Hand. Naja, vielleicht auch gut so....

18.05.2015

Fuchsotterkatzendingsbumstier

Ja, ja wer nicht hören will..... Vor ein paar Tagen waren wir auf den Feldern der Umgebung unterwegs und alles war ganz nett und beschaulich, einschließlich Rumpeltier.
Bis in einer kleinen Grube ein ich-weiß-nicht-genau-was-für-ein-Tier entdeckt wurde. Sah aus wie ein kleiner Otter, aber war fuchsrot. Hat sich buckelig gemacht wie eine Katze und ähnlich gefaucht.
                                                Rumpel hat es dummerweise zuerst gesehen und war mit einem Satz ("Ey, Alter. Los, spielen. Jetzt.") da. Das Tier - deutlich langsamer als mein Hund - wollte sich auf und davon machen. Hund hinterher ("Spielen. Sofort!"). 
Meinen Rückruf hat Rumpel als Vorschlag verstanden oder auch als "Hey, Rumpi, wenn du mich suchst, ich bin gleich hinter dir" und keineswegs verbindlich gesehen.
Und so kam es, wie es....ihm eigentlich recht geschieht. Er hat von dem Fuchsotterkatzendingsbumstier mächtig eins übergebraten bekommen, hat kurz gequiekt ("Mensch! Der zankt und haut!") und ist dann nochmal drauf ("Boa, ich hab SPIIIIEEELEN gesagt. Wenn hier einer einem weh tut, dann ICH dir!") mit ähnlichem Ergebnis, noch eins auf die Nase bekommen.

Jetzt hat Rumpel zwei dicke Striemen auf der Nase.
Zuletzt hatte er sich die Pfote ja irgendwo aufgerissen.
Er scheint davon gehört zu haben, dass Narben interessant machen und sehr verwegen wirken können.
Zum Glück lässt er sich die Nase jetzt ganz prima einreiben mit Salbe.
Im Gegensatz zu der Pfotenaktion. Das war deutlich zappeliger.

06.05.2015

"Armes Häschen bist du krank....?"

...dass du nicht mehr flitzen kannst...
Heute morgen haben wir eine schöne Feldrunde gedreht. Das Wetter herrlich und die Felder in leuchtendem rapsgelb. Hund mit bester Laune und Rundkopf mal ein bisschen abgeschaltet und einfach befreit und im Hier und Jetzt. Die Natur, das Wetter, die Stimmung mitgenommen und daran erfreut.
Rumpel hat prima auf mich geachtet und ich natürlich auch auf ihn.
Wir finden immer mehr und immer öfter in die passende Balance für uns beide. Da kann der Hund seiner Nase folgen und einfach seine Hundedinge tun. Und der Affe kann ein bisschen seinen Menschengedanken lange Leine geben.

Am Ende unseres Laufes, wieder am Auto angekommen, ist Rumpel in ebendieses gesprungen, auf das frische Hundehandtuch. Und weg war erstmal die Freude, das Befreite und Entspannte. Dicke Blutspuren! Was war passiert?
Ich weiß es bis jetzt nicht. Er muss in irgendetwas getreten sein. Auf seinem Ballen war ein gerader Schnitt. Dummerweise sind die Ballen ziemlich gut durchblutet. Na ja, so dumm ist das ja eigentlich nicht. Aber es hörte nicht auf zu bluten und er ist eben immer und immer wieder mit dieser Wunde aufgetreten.
Da Rumpel nicht besonders kooperativ war, sich keinen Sockenschutz anziehen ließ und auch auf Salbe und Spray mit leichter Hysterie reagierte - wie ein Mädchen der Kerl - mussten wir doch zum Tierarzt fahren. Das fand er auch nicht spaßig, aber da mussten wir dann eben beide durch.
Zum Glück haben dicke Salbe und ein kleiner Verband schnell geholfen. Außerdem musste das Team "Knüssel und Chaos" ein bisschen Ruhe bewahren. Ich durfte Rumpel erstmal nicht ableinen, damit er nicht so wild und überall rennt.
Wir sind dann ein paar Tage mit laaaaanger Schleppleine gelaufen. Und wir haben die Kopfarbeit ein wenig erhöht. So war das Kötertier auch ausgelastet und zufrieden.

Nach wenigen Tagen hat der Doktor aber auch schon sein Okay gegeben und Rumpel durfte wieder flitzen und toben.



Am ersten Abend gleich mit Kumpel Hoppla. 
Also waren außer Flitzen und Toben noch Prügeln und Durchdrehen angesagt. 

 
Ist aber alles gut gegangen. 
"Heile, heile gänzchen..." ;-)